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Solidarität und Verständigung

Solidarität, Offenheit und Verständigung statt Feindbilder

Immer mehr Menschen werden Teilnehmer unserer Solawi. Mit dem Anwachsen der Solawi-Augsburg findet eine Bereicherung durch die Vielfalt der Teilnehmer*innen und ihrer Meinungen, Erfahrungen und Kulturen statt. Die Solidarische Landwirtschaft Augsburg und ihr Trägerverein, der Weitwinkel e.V., treten für diese Vielfalt ein. Die Grenzen liegen dort, wo andere Menschen herabgewürdigt und Grundlagen der Menschenrechte nicht respektiert werden. Deshalb wollen wir unsere Haltung dazu mit dieser Stellungnahme deutlich machen.

Die Solidarische Landwirtschaft Augsburg hat ihre Grundlagen auf der Seite Unsere Grundsätze zusammengefasst. In dieser Erklärung ist die Basis einer ökologischen und regionalen Ausrichtung auf der Grundlage von Teilhabe und Kooperation herausgestellt. Dazu gehört auch das Prinzip "global denken, lokal handeln". So fasst unsere Erklärung zusammen: "Denn das weltweite Agrobusiness zerschlägt kleinbäuerliche Lebensformen, raubt riesige Landflächen, schafft durch Gentechnik verseuchte Monokulturen und treibt so Klima- und Ernährungskrisen voran. Deshalb versteht sich die Solawi-Augsburg als Teil einer weltweiten Bewegung "von unten".

Unser Denken und Handeln fußt auf der Solidarität mit den Menschen, die weltweit um Ernährungssouveränität kämpfen, auf den Menschenrechten und der Verständigung der Menschen untereinander. In der Satzung des Trägervereins der Solawi-Augsburg, des Weitwinkel e.V., ist dieses Verständnis als Grundlage unserer gesamten Tätigkeit und als Grundlage unserer Gemeinnützigkeit betont: "Der Verein arbeitet überparteilich und überkonfessionell. Er tritt für Prinzipien wie gewaltfreie Konfliktlösung, Antimilitarismus, Solidarität und Offenheit ein und wendet sich explizit von Fremden-, Kinder- und Frauenfeindlichkeit, Rassismus und verwandten Engstirnigkeiten ab."


Solawi bundesweit gegen menschenverachtende Bestrebungen

Auch die bundesweite Vereinigung der Solidarischen Landwirtschaft betont ihr Eintreten für Humanismus, Völkerverständigung und Menschenrechte:

"Das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft ist partei- und konfessionsunabhängig und versteht sich als Zusammenschluss von Menschen, die sich dem Gedanken des Humanismus, der Völkerverständigung und den Allgemeinen Menschenrechten verbunden fühlen. Es duldet daher in diesen Zusammenhängen keine rassistischen, fremdenfeindlichen und andere diskriminierenden oder menschenverachtenden Bestrebungen. Dem widersprechende Handlungen, sowie ein Engagement in Parteien und Organisationen, die zu diesen Zielen im Widerspruch stehen, sind mit einer Mitgliedschaft im Netzwerk Solidarische Landwirtschaft nicht vereinbar. Das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft distanziert sich daher ausdrücklich von rechten Initiativen und Vereinen, die im Umfeld von Landwirtschaft tätig sind."

Permakultur-Netzwerk gegen Feindbilder

Die Solawi-Augsburg teilt die drei ethischen Grundsätze der Permakultur: Sorge für die Erde. Sorge für die Menschen. Begrenze Konsum und Wachstum und teile Überschüsse. Permakultur als Gestaltungspraxis wurzelt in einem tiefen Verständnis von den Beziehungen der Lebewesen untereinander und zu ihrer belebten und unbelebten Umwelt. Diese Grundsätze sind offensichtlich auch Anziehungspunkt für Gruppen mit völkischen Ideen. Deshalb macht das bundesweite „Netzwerk Permakultur“ deutlich, dass es sich gegen jegliche Feindbilder einsetzt:

"Unserer Ansicht nach braucht es keine Feindbilder und keine völkischen Ideen, um für zukunftsfähigen Wandel aktiv zu werden. Und deshalb wenden wir uns entschieden gegen rassistische, sexistische, antisemitische und anderweitig diskriminierende Haltungen, wie sie vor allem in Band 6 (Anastasia, "Das Wissen der Ahnen") gefunden werden können. Sie sind mit der Ethik der Permakultur nicht vereinbar: der Grundsatz „Trage Sorge für die Menschen“ fordert uns dazu auf, die Vielfalt der Kulturen und Lebensweisen auf unserem Planeten wertzuschätzen und Weltoffenheit und den Austausch zu pflegen. Und das alles auf der unverrückbaren Basis der Achtung der allgemeinen Menschenrechte. "

Wie die bundesweiten Netzwerke der Solidarischen Landwirtschaft und der Permakultur wollen wir mit dieser Stellungnahme unterstreichen, dass diskriminierende und menschenverachtende Positionen und entsprechende Vereinigungen keinen Platz in der Solawi-Augsburg haben. Gerade in der Zeit der Corona-Krise setzen wir uns für Solidarität, Offenheit und Verständigung ein.

Augsburg, 1. Mai 2020
Weitwinkel e.V.

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